Sonntag, 26. Februar 2017

Aquarellskizzenbücher im Test

Ich wurde schon oft gefragt, welche Skizzenbücher für Aquarellfarben geeignet sind. Das ist nicht so leicht zu beantworten und ich bin immer noch auf der Suche nach meinem persönlichen Idealbuch. Hier mal eine Aufstellung meiner bisherigen Bücher. Alle hier gezeigten Bücher sind mit Fadenbindung, was mir das Arbeiten über zwei Seiten ermöglicht.

Der Klassiker: das Watercolour Book von Moleskine. Ich finde das Papier sehr gut und es wellt sich kaum, ein wirklich gutes Buch. Mein Problem: das gibt es nur im Landschaftsformat (also quer) und ich bevorzuge das Hochformat (Portraitformat), da ich gerne über beide Seiten zeichne und das Querformat so unpraktisch finde, vor allem, wenn ich im Stehen zeichne. Eine Seite hängt immer runter. Mir ist es ein Rätsel, warum die allermeisten Hersteller nur Aquarellbücher im Querformat anbieten.


Auch nur im Querformat: das Buch von Vang. Auch nicht schlecht. Wellt sich kaum, das Papier ist dick und die Farben satt. Mit Stoffeinband. Mehr Seiten und günstiger als Moleskine.


Die Aquarellbücher K & P von Kunst & Papier: festes Papier mit etwas Struktur im Stoffeinband. Ich habe es in zwei Formaten: fast quadratisch (17 x 15,6 cm, 96 Seiten) und rechteckig (24 x 17 cm (etwas größer als A5) und 128 Seiten!). Es malt sich gut darauf, aber das Papier wellt sich recht stark, vor allem beim größerem Format. Und es ist recht schwer, das große wiegt 600 Gramm (!), was sich bemerkbar macht, wenn man es in der Handtasche herumschleppt. Das ist der Grund, weshalb ich davon wieder Abstand genommen habe. Aber es passen wirklich viele Zeichnungen rein.

 Das Motiv habe ich mit einem weißen Stift auf den Stoffeinband gezeichnet

Momentan benutze ich am liebsten die neuen Hahnemühle Watercolour Books im Hochformat. Das Papier ist sehr schön, wellt sich aber auch etwas. Sie sind leicht (weil nur 30 Seiten) und ich habe sie in A6 (toll für das unauffällige Zeichnen in der Bahn) und A5. Nachteil: man bekommt sie fast nirgends und muss sie über's Internet bestellen.


Dann gibt es noch die Bücher von Stillman & Birn, die ich aber noch nicht ausprobiert habe. Sie wurden mir aber des öfteren empfohlen. Im Hochformat erhältlich.

Eigentlich kein Aquarellbuch, aber auch geeignet:
das Report & Art Book von Hahnemühle. Es ist ein klassisches Skizzenbuch. Auch nur im Querformat, soviel ich weiß. Es verträgt Wasserfarbe recht gut, aber die Farbe wirkt nicht so satt wie auf richtigem Aquarellpapier. Die Bindung finde ich etwas "wackelig". Es hat eine schöne rote Naht und eine Gummischlaufe als Stifthalter.



Auch ein klassisches Skizzenbuch: eine Eigenmarke von Gerstaecker. Ich habe zwei Bücher mit Wasserfarben "vollgemalt". Gut für den täglichen Gebrauch, weil sehr günstig. Der Einband ist kunstledern und in vielen knalligen Farbe erhältlich. Das Papier ist reinweiß und wellt sich etwas. Die Farbe ist etwas matter als auf Aquarellpapier. Manchmal hatte ich das Gefühl, die Vorder- und Rückseiten des Papiers sind nicht gleich und ab und zu gab es kleine Flecken, als wenn das Papier an manchen Stellen stark saugt. Aber auch bei mehrmaligem Farbauftrag rubbelt sich das Papier nicht auf. Ist ok.


Die Sketch & Note-Hefte von Hahnemühle halten Wasserfarbe auch gut aus, auch wenn die Farbe leicht matt wirkt. Das Heftformat finde ich ganz schön für unterwegs (40 Seiten und sehr günstig. Im Zweierpack). Davon habe ich schon viele gefüllt.



Nicht geeignet für Aquarell sind:

die anderen Skizzenbücher von Moleskine (die mit dem gelblichen Papier), weil sie kein Wasser annehmen.

Das Hahnemühle D & S (wurde mir im Laden als wasserfarbentauglich verkauft). Die Farbe schlägt zwar nicht durch, sieht aber sehr matt aus. Ein bisschen "Löschpapiergefühl".

Das Hahnemühle Nostalgie (obwohl draufsteht "für alle Trockentechniken und feuchte Farben"). Die Farbe trocknet sehr langsam und steht als Pfütze auf dem sehr glatten Papier. Manche Zeichner benutzen es trotzdem für Aquarell, aber ich komme damit nicht klar.

Alle Zeichenbücher mit dünnerem Papier, weil die Farbe durchschlägt und das Papier sich stark wellt, aber das versteht sich ja von selbst.

Entschuldigt die Qualität der Fotos, sie sind unter der Schreibtischlampe entstanden und nicht wirklich aussagekräftig. Sie sollen euch nur eine Orientierungshilfe sein.
Sicher haben einige von euch noch weitere Favoriten, oder andere Erfahrungen gemacht. Die könnt ihr gerne im Kommentar mit uns teilen.

4 Kommentare:

jester1966de hat gesagt…

Probiere unbedingt die Stillman & Birn - sie sind wirklich genial!
Liebe Grüße
Birgit

Katrin Merle hat gesagt…

Hallo Birgit, ja, ich habe eines aus der Delta Serie geschenkt bekommen und möchte es bald ausprobieren. Es ist fast A4 und etwas groß für meinen täglichen Gebrauch. Aber ich nehme es spätestens im Mai mit nach Italien. Welche Serie nimmst Du?

Maike Josupeit hat gesagt…

Hallo Katrin, tolle Bilder, aber darum ging es ja nicht. Ich kann auch Stillman & Birn empfehlen, ich hatte eins aus der Alpha Series, softcover, Hochformat. Sehr robust, man die Seiten problemlos umklappen bis zum Schluß, das Papier ist aquarellgeeignet.

jen hat gesagt…

Schöner Post, immer spannend zu sehen was es noch so gibt.
Ich habe den Eindruck, bei Aquarellskizzenbüchern kommt man um die Trial & Error-Methode nicht herum, da die Geschmäcker so unterschiedlich sind. Ich mag zB die "normalen" Skizzenbuchmoleskines und auch das Hanemühle Nostalgie sehr für Aquarell, auch wenn der Effekt ein ganz anderer ist als bei "richtigem" cold press Aquarellpapier.
Empfehlenswert finde ich auch Clairefontaine Goldline & die schönen handgemachten Bücher von Laloran.